Schnell soll es gehen, gesund sein, und gelingen sollte es am besten auch immer: 39 Prozent der Deutschen kochen fast täglich selbst, weitere 40 Prozent zumindest mehrmals die Woche. Aber geht das: gesund, schnell und mit Erfolgsgarantie? Die Antwort lautet ja – wenn man weiß, wie’s geht. Hier finden Sie alle Tipps, wie Sie Ihren Schnellkochtopf in einen Dampfgarer verwandeln – und so die Vorteile beider Geräte kombinieren können.
Dampfgaren – was ist das?
Beim Dampfgaren werden die Nahrungsmittel über dem kochenden Wasser platziert. Fleisch, Fisch oder Gemüse werden vom aufsteigenden Wasserdampf erhitzt, ohne mit dem Wasser selbst wirklich in Berührung zu kommen. Dadurch laugt das Essen nicht aus – es behält seinen vollen Geschmack.
Was bringt Dampfgaren?
Die Zubereitung der Mahlzeiten durch den Dampfgarer erfolgt besonders schonend. Das bedeutet nicht nur exzellenten Geschmack und gute erhaltene Färbung der Nahrungsmittel, sondern vor allem auch, dass die wertvollen Inhaltsstoffe erhalten bleiben. Durch die schonende Erwärmung bleiben zum Beispiel Vitamin C und B-Vitamine erhalten, die im Kochwasser bei herkömmlicher Kochweise leicht verloren gehen.
Das gilt auch für andere Nährstoffe, die der Körper benötigt. Für gesundheitsbewusste Köche zählt auch die fettlose Zubereitung im Dampfgarer. Da lediglich Wasserdampf statt Bratfett verwendet wird, ist die Zubereitung natürlich kalorienärmer möglich. Gleichzeitig steigt auch kein Fettgeruch auf – angenehm für die Nase des Kochs. Die Speisen können auch nicht anbrennen – schlimmstenfalls wird das Gemüse etwas zu weich.Ein weiteres Plus: Beim Auftauen bewährt sich der Dampfgarer, da die Speisen nicht austrocknen – ein klarer Vorteil gegenüber dem Auftauen in der Mikrowelle.
Babys erste Mahlzeit
Besonders empfohlen werden Dampfgarer jungen Eltern. Mit rund sechs Monaten nehmen Babys normalerweise erstmals feste Nahrung zu sich. Fest ist dabei relativ – wer noch keine Zähne hat, sollte sich eher weiche Kost schmecken lassen. Hier ist Dampfgarung generell die beste Wahl. Die schonende Zubereitung ist babytauglich. Gleichzeitig kann man die Lebensmittel weich genug machen, dass auch Babys buchstäblich auf den Geschmack kommen. Besonders beliebt sind dabei Möhren, Pastinaken oder Kartoffeln – alle drei eignen sich hervorragend für die Zubereitung im Dampfgarer.
Wie funktioniert ein Dampfgarer?
Es gibt grundsätzlich zwei Methoden, mit denen Essen im Dampfgarer zubereitet wird – Normaldruck und erhöhter Druck. In beiden Fällen wird das Wasser durch ein Heizelement auf meist ungefähr 100 Grad Celsius erhitzt.
Es werde Dampf!
Durch das kochende Wasser entsteht Dampf, der durch Öffnungen oder Leitungen nach oben in die Garkammer gelang. Hier liegen die Lebensmittel, die nun gleichmäßig erhitzt und gegart werden.
Machen Sie Druck!
Schneller geht’s, wenn nicht nur mit Hitze gearbeitet wird, sondern auch mit Druck. Hier sind die Speisen in einem komplett abgeschlossenen, eigenen System untergebracht. Das erhitzte Wasser kann nicht entweichen, wodurch Druck entsteht – ein ähnliches Prinzip wie im Schnellkochtopf. Dieser Druck kann bis ca. 2 Bar erreichen, die Temperatur ist mit 120 Grad Celsius ebenfalls höher. Dadurch erreicht man kürzere Garzeiten, bei gleicher Qualität der Speisen.
Dampfgaren im Schnellkochtopf – klappt das nun?
Auch Dampfgarer arbeiten also oft mit Druck. Ähnlichkeiten zu einem Schnellkochtopf sind daher gegeben. Aber: Was ist ein Schnellkochtopf genau?
Schnellkochtopf – was ist das?
Normalerweise – und auf Meereshöhe – beginnt Wasser bei 100 Grad Celsius zu sieden, das heißt, das erhitzte Wasser beginnt die charakteristischen Blasen zu bilden. Man spricht davon, dass Wasser hier in einen gasförmigen Aggregatzustand wechselt. Kurz: Das Wasser beginnt zu verdampfen.
Mit dem Schnellkochtopf wird im Topf höherer Druck aufgebaut. Das erhöht den Siedepunkt, die Lebensmittel können bei höheren Temperaturen gegart werden. Die Kochzeit wird so verkürzt. Möglich ist das, weil ein Schnellkochtopf ein Autoklav ist, also ein gasdicht verschließbarer Druckbehälter, der für die thermische Behandlung von Stoffen im Überdruckbereich eingesetzt wird. Angst muss man keine haben: Durch ein Ventil kann Wasserdampf austreten, um zu hohen Druck auszugleichen.
Wie gart man im Schnellkochtopf?
Genug Physik: Was bedeutet das nun für die Küche? Die Lebensmittel werden in den Schnellkochtopf gegeben – zusätzlich zu einer bestimmten Mindestmenge an Wasser. Geeignet ist der Schnellkochtopf für eine große Zahl an Speisen, von Kartoffeln über Braten bis zu Früchten. Der Deckel wird gasdicht verschlossen und der Herd eingeschaltet.
Durch die Hitze verdampft ein Teil des Wassers – der Druck im Topf steigt. Hier zeigt sich ein Vorteil dieser Methode: Ist der gewünschte Druck erreicht, kann man den Herd zurückschalten und so Energie sparen. Ab jetzt entweicht kein (oder kaum noch) Dampf durch das Ventil. Einige Zeit vor der Fertigstellung der Speise kann der Herd sogar ganz abgeschaltet werden. Damit haben Sie nicht nur Strom gespart, sondern auch Zeit. Mit dem Autoklav reduziert sich die Zubereitungszeit um bis zu 50 Prozent. Bei Geräten, die mit höheren Druckwerten arbeiten, kann das Essen auch schon mal 70 Prozent schneller auf dem Tisch stehen. Achtung: Der Dampfdruck muss natürlich erst entweichen, ehe Sie den Deckel öffnen!
Schnell, schneller, Schnellkochtopf
Was bedeutet das konkret? Es heißt, die Kartoffeln sind mit Schale in 8-10 Minuten fertig. Reis in 9 Minuten. Gulasch ist in 15 bis 20 Minuten zubereitet. Kochen geht also auch richtig fix.
Was unterscheidet den Schnellkochtopf vom normalen Dampfgarer?
Auch im Schnellkochtopf werden Nahrungsmittel sehr schonend zubereitet. Während z.B. bei herkömmlicher Zubereitung von Brokkoli vom Anteil an Vitamin C nur 10 % erhalten bleiben, sind es beim Schnellkochtopf rund 50 %. Allerdings: Der Dampfgarer ist noch besser darin, Nährstoffe zu bewahren. Andererseits ist er meist größer, nimmt also mehr Platz weg, und braucht mehr Energie. Wofür also sollte man sich entscheiden?
Das Beste aus beiden Welten – dampfgaren im Schnellkochtopf
Der große Vorteil des Dampfgarers gegenüber dem Schnellkochtopf ist also, dass die Lebensmittel mit dem Wasser nicht in Berührung kommen. Dieser Vorteil kann auch für den Schnellkochtopf gewonnen werden – mit einem Gareinsatz. Die gibt es in zahlreichen Varianten, größtenteils aus Edelstahl und mit Löchern versehen, durch die der Wasserdampf nach oben dringen kann. Mit dem Einsatz ist problemloses Dampfgaren mit dem Schnellkochtopf ohne Qualitätsverlust möglich – und nutzt auch dessen Vorteile uneingeschränkt aus.
Einfach clever: Tipps zur perfekten Nutzung
Übrigens können Sie beim Dampfgaren im Schnellkochtopf auch mehrere Lebensmittel gleichzeitig zubereiten, ohne dass der Geschmack verfälscht wird. Anders als Fett ist Wasserdampf kein Geschmacksträger, die Aromen werden daher nicht übertragen, sondern bleiben erhalten. Sie sollten lediglich festere Lebensmittel kleiner schneiden, damit auch alles gleichzeitig fertig wird. Röstaromen entstehen aber keine. Wer darauf nicht verzichten will, kann Fleisch kurz anbraten, wenn es fertig gegart ist. Aufgrund des Drucks kann man den Schnellkochtopf nicht einfach öffnen und kosten. Am Anfang sollten Sie sich daher an die vorgegebenen Garzeiten halten. Den Dreh haben Sie aber mit ein bisschen Erfahrung rasch heraus.
Fazit
Grundsätzlich können Sie nichts falsch machen: Sowohl Dampfgarer als auch Schnellkochtopf haben ihre Vorzüge und sind hervorragend geeignet, Speisen rasch, schonend und nahrhaft zuzubereiten. Wer aber bereits über einen Schnellkochtopf verfügt oder aber auf sparsamen Energieverbrauch besonderen Wert legt, ist mit einem Gareinsatz gut beraten. So kann der begeisterte Heimkoch die Vorzüge beider Küchenhilfen nutzen, ohne tatsächlich zwei Geräte kaufen zu müssen – und dank Schnellkochtopf mit Einsatz für seine Gäste einen Dünstfisch mit Kartoffeln in nur 6-8 Minuten auf den Tisch zaubern. Mahlzeit!
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