Loading

Anzeige

Mit dem Frühjahr beginnt die Gartensaison. Jetzt werden auch die ersten Maßnahmen für den eigenen Ertrag im Sommer und Herbst umgesetzt. Ob Düngung, Baumschnitt oder Auslichtung der Beerenhecke – es gibt genug zu tun, damit ein bestmöglicher Obstertrag lockt. Doch was geschieht, wenn der Obstanbau die normal zu verspeisende Ration an Früchten übertrifft? Die Entsorgung von Beeren, Kirschen und Pflaumen sowie das Abfaulen am Baum muss nicht sein!

Es gibt einige Lösungen, um den genüsslichen Mehrwert und den natürlichen Fruchtgeschmack voller Vitamine und relevanter Pflanzenstoffe für sich zu nutzen. Neben dem Einwecken und Herstellen von Marmelade begeistert ebenso eine weitere Option: Wie klingt es für Sie, wenn Sie Ihren Saft selber machen? Denn dies ist gar nicht so schwer – und genau darum soll sich dieser Beitrag drehen. Alles was Sie von der Anpflanzung bis zur Ernte wissen müssen und einige Tipps mehr werden Ihnen in den folgenden Abschnitten begegnen.

Praktische Helferlein

Ohne Konservierungsstoffe und anderen Zusätzen zur Haltbarmachung lassen sich Säfte auch daheim ohne große Mühe herbei zaubern. Gehaltvolle Fruchtsäfte begeistern somit auch bald die eigenen Familienmitglieder und die lieben Bekannten. Diese persönlichen Smoothie-Varianten halten im Vergleich zu Handelsprodukten den Zuckergehalt im Zaum und schenken deutlich mehr Mineralien, Vitamine und einige sekundäre Pflanzenstoffe plus Antioxidantien. Generell stehen diese Möglichkeiten zur simplen Saftherstellung zur Verfügung:

Saftpresse

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Das Arbeiten mit der Saftpresse wird allgemein als Kaltentsaften bezeichnet. Ohne Zuckerzusätze empfiehlt sich dieser Direktsaft als Highlight für den Durst nach einer sportlichen Einheit oder als Highlight zum Dinner. Natürlich kann er auch zwischendurch tagsüber in einer Karaffe aufbewahrt als Gelegenheitsschluck verbraucht werden. Dieser Direktsaft offenbart einen großen Vorteil: Ohne Hitze werden deutlich mehr Enzyme sowie Vitamine geschont. Und dies schmeckt der Genießer aufgrund des gehaltvollen, natürlichen Erfrischungsgetränks.

Neben den eher spartanisch wirkenden Beerenpressen stehen einige elektrische Varianten mit langsam drehendem Mahlwerk zur Verfügung. Alternativ zu diesen Slow Juicern existieren ebenso Zentrifugalkraftmodelle parat, die mit Hilfe von Reiben das Obst zerkleinern und gleichzeitig dank der Fliehkräfte den Saft aus der Frucht extrahiert. Äpfel sowie Birnen lassen sich so zeitnah sogar in Massen entsaften. Für Beeren eignen sich eher die Slow Juicer. Zur besseren Orientierung wird von ungefähr 1,5 Litern pro Pressvorgang ausgegangen.

Obstpresse

Für große Mengen empfiehlt sich die Verarbeitung der Früchte in einer Obstpresse. Dank kleiner Produkte muss hierbei nicht mehr der Weg zur professionellen Obstmühle auf sich genommen werden. Besitzen Sie eine größere Anbaufläche und einen entsprechend hohen Ertrag rät es sich zu einer Presse im Schuppen, ein wenig Platz benötigen die Obstgenießer dennoch. Die Früchte werden folglich geschreddert. Durch dieses Aufreißen der Früchte kann der Saft entrinnen. Da sich Obst aufgrund der einleitenden Oxidationsprozesse schnell braun färbt, sollte das Auspressen nach dem Schredder rasch erfolgen.

Die Pack- oder Korbpressen sollten hierbei nicht komplett gefüllt werden. In weniger großen Mengen entsteht deutlich mehr Saft. Bis zu 70 Litern pro Stunde sind auch mit der Hausmosterei sehr gut realisierbar. Beschichtungen innerhalb der Siebteile sorgen für eine einfachere Reinigung. Dadurch entfällt jedoch in der Regel der Gang zur Spülmaschine. Mittels Spülbürste und klarem Wasser bedarf es hierfür jedoch keiner fünf Minuten.

Kochtopf

Ein Topf dient mehr der Haltbarmachung anstatt des tatsächlichen Auspressens. Bei einer Temperatur zwischen 75-85 Grad Celsius und einer Kochzeit zwischen 5-10 Minuten lässt sich der frisch gepresste Saft haltbar machen. Der ungefilterte erhitzte Saft wird mit der Zeit Trübstoffe am Boden absetzen. Daher sollte die Flasche vor dem Öffnen gut geschüttelt werden.

Dampfentsafter

Bei einem Dampfentsafter handelt es sich im Prinzip um einen besonderen Kochtopf. Er ist durch ein Auffanggefäß für den Fruchtsaft und einem Abfüllhahn gekennzeichnet. Der untere Topf wird dann mit Wasser gefüllt, welches im Nachhinein erhitzt wird. Das Obst kommt klein geschnitten in den Fruchtkorb und platzt aufgrund des Wasserdampfs zeitnah auf. Der Saft wird über die Löcher im Boden des Korbs zum Auffanggefäß weitergeleitet. Für weiche Früchte wie Beeren muss mit einer Entsaftungszeit von etwa einer halben Stunden gerechnet werden. Für Kernobst beträgt diese Zeit etwa eine Stunde.

Mitunter verlangen einige Obstsorten die Verwendung dieser Entsafter. Pflanzenstoffe wie Pektine, Methylen oder wie bei den Holunderbeeren das Sambunigrin müssen durch die Dampfentsaftung unschädlich gemacht werden. Diese saubere und einfache Verarbeitung wird von einem kleinen Nachteil begleitet: Der Fruchtsaft wird durch den Wasserdampf ein wenig verdünnt, der Saft ist demzufolge nicht pur.

Vorteile von selbst hergestelltem Saft

Saft selber zu machen schenkt einige weitere Vorteile: Zum einen entscheidet der Safthersteller selbst über Konsistenz sowie Geschmack seiner Kreationen. Zudem wird im Gegensatz zum Handel mit Naturzucker aus den Früchten – beispielsweise mit Birne – oder einfach dank der geeigneten Menge Honig gesüßt. Der Bezug von regionalen Obstsorten aus dem eigenen Anbau offenbart einiges Potenzial an Motivation im Vergleich zu so manchem Arbeitsaufwand. Damit der Saft seine gesunde Intensität und das vollmundige Aroma entfacht, sollten lediglich reife sowie saubere Früchte verwendet werden. Daher ergibt sich – bevor es wirklich los geht – erst einmal eine kleine Säuberungsaktion des gewünschten Obstes an.

Welche Obstsorten eignen sich?

Das Gelingen des Experiments mit Entsafter, Presse und Co. erweist sich von einem Aspekt als abhängig: Die Obstsorte selbst! Tatsächlich eignen sich einige Früchte deutlich besser für das Entsaften als Andere. Im Allgemeinen lässt sich natürlich aus allem Obst etwas Fruchtsaft gewinnen. Sogar das Fallobst von der Wiese wird somit einer guten Weiterverarbeitung zugeführt. Dabei gilt es nur zu beachten, dass keine Schadstellen wie Druckpunkte, Faulstellen oder Risse enthalten sind. Vor allem empfehlen sich flüssigkeitsreiche Früchte für einen eigens produzierten Fruchtsaft:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

  • Apfel
  • Birne
  • Kirsche
  • Pfirsich
  • Trauben

Des Weiteren lassen sich ebenso aus verschiedenen Beeren geeignete Säfte herstellen. Insbesondere die Quantität von Johannis-, Blau-, Brom- sowie Himbeeren schenken eine genussvolle Lösung zum Verzehr – einige Naschkatzen werden dem Wegfall der akribischen Putz- und Verlesearbeiten mit Sicherheit zusätzlich etwas abgewinnen können.

Lebensmittelvielfalt nutzen

Wer Saft selber machen möchte, muss sich tatsächlich auch nicht nur auf Obst spezialisieren. Ebenso entstehen aus fruchtigen Tomaten sowie Karotten leckere Säfte. Außerdem lassen sich aus besonderen Kombinationen einmalige Fruchtsäfte mit Alleinstellungsmerkmal auf dem Absatzmarkt produzieren. Die genüssliche Apfel-Birnen sowie eine intensive Mehrfruchtwaldmischung bieten Abnehmern eine natürliche, gesunde Quelle relevanter Vitamine und dabei durstlöschender Getränke.

Tipp: Es darf im Hinterkopf bewahrt werden, dass frische Säfte in naher Zukunft getrunken werden sollten. Dagegen erweisen sich erhitzte Flüssigkeiten bei einer Lagerung in steril ausgekochten Gefäßen als deutlich länger haltbar.

Anpassung an die Saison

Nach dem saisonalen Fahrplan werden in der Regel Kirschen Ende Mai/ Anfang Juni reif. Im Juli starten folglich allgemein die Birnen durch, während manche Birnensorte erst Ende Oktober verfügbar wird. In die zweite Hälfte des Sommers fällt nun wiederum die Apfelernte, Herbstapfelsorten werden auch später reif. Das eher große Zeitfenster hinsichtlich Himbeeren schenkt ebenso Potenzial für eine Ernte just in time.

Des Weiteren gilt es dem Mengenverhältnis entsprechende Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Für 1 Liter Kirschsaft bedarf es mitunter bis zu 1,5 kg Kirschen plus etwa 500 ml Wasser je nach Geschmacksvorliebe. Äpfel verlangen hierbei nach weniger Fruchtmenge bis zu 1,3 kg. 1 Liter Himbeersaft wird hingegen aus nahezu 750 ml Wasser sowie 750 g Himbeeren erzeugt. Und dazu gesellt sich folglich die gewünschte Süßungsmenge plus eventuelle Einkochhilfe.

Vom Anbau bis zur Verarbeitung

Im Vorfeld einer fruchtreichen Ernte steht der Fokus auf die jeweilig gewählten Obstsorten. Verschiedene Obstbäume und Beerensträucher verlangen nach unterschiedlichen Rahmenbedingungen hinsichtlich Boden, dem Verhältnis Licht und Schatten und der generellen Feuchtigkeit.

Standortwahl

Vieles lässt sich natürlich auch entsprechend der Frucht bei geeigneter Fläche nachjustieren, die Standortwahl wird sich letztendlich aber als ein Hauptkriterium für den Ernteerfolg und die Arbeiten sowie finanziellen Ausgaben auswirken. Windige Standorte wiederum dienen der Bestäubung sowie der Gesundheit der Pflanzen.

Boden mit Nährstoffen

Was außerdem definitiv benötigt wird: Ein nährstoffreicher Boden ist das A-und-O beim Anbau von Obst. Zudem sollte der Boden in der Regel locker und ebenso unkrautfrei gehalten werden. Steinige Böden werden daher mit größeren Pflanzgruben, sandige Böden mit ausreichender Humusschicht angepasst. Gemäß der Klassifizierungen nach Formobstgehölzen (etwa 40 cm), Spindelbüschen (40-60 cm), Niederstämmen (80-100 cm), Halbstämmen (100-120 cm) und Hochstämmen (ab 180 cm) bedarf es nun auch noch des geeigneten Platzbedarfs beim Obstanbau.

Aufwerten des Bodens

Des Weiteren schadet eine Bodenuntersuchung nie! Diese ist bereits für geringe Investitionen umsetzbar und bringt letztendlich einen größeren Gewinn bei der bevorstehenden Ernte und Verarbeitung der Früchte. Ein- bis zweimal im Jahr darf die Erde mittels Komposterde oder auch verrottendem Stallmist aufgewertet werden – doch Vorsicht vor überdüngten Böden.

Gerade in Bezug auf Jungpflanzen profitiert der Obstbauer zusätzlich ganz klar von ausreichend Feuchtigkeit. Staunässe wird nunmehr mittels geeigneter Drainage im Boden verhindert. Zudem sollte von einer herbstlichen Mineraldüngung bei Jungbäumen abgesehen werden. Deren Wurzeln sind deutlich salzempfindlicher als die gestandener Obstbäume.

Von Nützlingen profitieren

Zudem wirkt sich die Präsenz auf Nützlinge als deutlich vorteilhaft aus. Vögel stechen hierbei als das Paradebeispiele hervor – das Anbringen von Nistplätzen wird daher mögliche Schädlinge reduzieren. Eine Winterfütterung hält diese zusätzlich in der Region. Neben Hummeln sowie Wildbienen gilt es ebenso Marienkäfer sowie Tausendfüßler in der Nachbarschaft zu halten – dies gelingt oft mittels nach unten offenen, platzierten Blumentöpfen samt Holzwollfüllung.

Entwicklung von Obstbäumen

Die natürliche Entwicklung von Bäumen und damit die ertragreiche Ausbildung von Früchten benötigt am Anfang doch ein paar Jahre. Am besten werden Jungbäume direkt im Frühjahr während der Blüte oder noch besser im Herbst davor gesetzt. Generell darf das Pflanzloch circa doppelt so groß wie die Wurzel sein. Um möglichen starken Winterwinden keine entsprechend große Wirkung zu schenken, rät es sich zu einem Holzpfahl (etwa 8 cm breit) im Pflanzloch. Dieser sollte nun auch bis zur Baumkrone reichen.

Rückschnitt

Gerade in den ersten Jahren wird die Obstbauern folglich ein aktives Schnittverhalten begleiten – deutlich mehr Arbeitsaufwand wird dabei während des Winterschnitts erfolgen. Im Allgemeinen wird eine Pyramiden- oder auch Dreiecksform angepeilt. Im Sommer richtet sich der Schnitt eher Richtung Ausdünnung. Vor allem gilt es die Wassergeschosse der Bäume – vergleichsweise vertikal ausgerichtete Neutriebe – bei der Ausbildung neuer Äste zu vermeiden. Gern darf zur besseren „Heilung“ auf die Schnittstellen ein Wundverschlussmittel ausgetragen werden.

Obststräucher

Beeren benötigen im Gegensatz zu Bäumen eher wenig Platz. Daher bietet sich der Anbau in Kübeln oder als Hecke förmlich an. Zudem erweisen sich die Beerenstrauchvertreter als deutlich klima- sowie bodenflexibler. Dennoch sollte auch hier ein regelmäßiger Schnitt zur Maximierung der Ernte erfolgen. Hierbei darf sich gern bei der Ausdünnung an den bisher tragenden Ästen orientiert werden. Es sollten in Hinblick auf die kommenden Jahre jedoch immer ein Drittel Neutriebe gelassen werden.

Absicherung durch Netze

Tatsächlich begleitet Johannisbeere, Himbeere und Co. ein Aspekt, der über Erfolg oder Misserfolg der Ernte entscheidet: Die Nützlinge Vögel für den Obstbaum stellen sich gern als die Naschkatzen hinsichtlich Beeren heraus. Daher empfiehlt sich die Verwendung eines Netzes über den Sträuchern.

Hilfsmittel und Erntehelfer

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Damit die Masse an Früchten nicht mühselig eingebracht werden muss, stehen Anbauenden einige Erntehelfer zur Verfügung:

Rollsammler

Fallobst gibt es immer wieder. Dabei muss die Qualität der Früchte selbst nicht automatisch schlecht sein. Oftmals kann dieses Obst noch Verwendung für die Verarbeitung finden. Mit einem Rollsammler erfolgt das Auflesen dieser herunter gefallenen Exemplare deutlich einfacher und zudem für den Rücken entlastender. Dabei wird das Gerät über Obst wie Birnen, Quitten oder vielfach Äpfel gerollt und hält nunmehr die jeweilige Fruchtvariante auf schonende Weise fest. Einfach aufnehmen und in den Korb hinein. Bei Fallobst darf die Frucht gern aufgeschnitten werden, damit es sich letztendlich wirklich um eine vegetarische Naturkost ohne Befallen handelt.

Obstpflücker

Am langen Stiel führt der Obstbauer den Obstpflücker an die Früchte in den Ästen heran. Die Ernte vom Obst erfolgt gerade bei Baumobst nunmehr ohne große Utensilien wie Plateaus oder riskant an den Baum angelehnte Leitermodelle. Ein Unfallrisiko wird damit stark gemindert. Auch die körperliche Beanspruchung wird spürbar reduziert. Für die Ernte selbst stehen verschiedene Exemplare zur Verfügung. Während das eine Modell Chancengleichheit Einzelfrüchte greift (daher auch gern als Obstgreifer bezeichnet), versprechen manche wellenförmigen Ränder ein simples Abknipsen am ehemaligen Blütenstand. Bei letzterer Variante fällt das Obst sanft in ein Leinentuch oder einen Korb.

Mit einem bis zu 180 Grad drehbarem Gelenk beziehungsweise verschiedenen Stielen sowie unterschiedlichen Aufsätzen erweist sich der Obstpflücker als sehr flexibel universell anwendbarer Erntehelfer. Die Distanz der Zinken sollte auf die jeweiligen Früchte im eigenen Garten oder auf der Anbaufläche angepasst gewählt werden. Nur so wird eine sichere Obsternte gewährleistet.

Beerenpflücker

Die Beerenlese ist meist von einer Unzahl an Früchten und eine mühevolle Auslese gekennzeichnet. Mit einem praktischen Beerenpflücker darf diese Hürde nun glanzvoller und viel unkomplizierter gemeistert werden. Dank eines integrierten Kamms fährt der Besitzer von Himbeeren und Johannisbeeren einfach durch die Fruchtstände und befreit dabei das Obst von den Stielen.

Allradtraktoren

Die Allzweckwaffe für eine größere Anbaufläche schlechthin, offenbart insbesondere den Besitzern von Obstbaumplantagen große Vorteile. Erstens erfolgt die Ernte der Früchte effizienter. Zudem schenken montierte Anhänger mit Körben sowie Aufsätze samt Halterungen für Leitern zusätzliche Flexibilität. Allradtraktoren bieten sich nun als leistungsfähige Erntehelfer auch im unebenen Terrain förmlich an