Gesunde Ernährung beginnt mit dem ersten Tag des Kindes. Wenn das Baby gestillt wird, kann bereits das Essverhalten der Mutter die Ernährung des Babys beeinflussen. Der Bedarf der Mutter an Vitaminen und Mineralstoffen ist erhöht, kann aber durch eine ausgewogene Ernährung ausgeglichen werden.
Wird Babys Ernährung auf Breikost umgestellt, beginnt es zu entdecken und einen eigenen Geschmack zu entwickeln. Bei dieser Entwicklung können Eltern mit kleinen Schritten und viel Geduld dem Baby helfen. So wird es Spaß am Essen zu entwickeln und immer neugierig zu testen welcher Geschmack angenehm ist.
Die Ernährung von Kindern ist für ihre gesunde Entwicklung von großer Bedeutung. Es gibt hierzu viele Ratgeber. Wir möchten Eltern 7 Regeln für eine gesunde Ernährung für Kinder an die Hand geben.
Regel Nummer 1 – Die Ernährungspyramide
Die Ernährungspyramide ist eine gute Richtlinie für eine gesunde Ernährung. Um eine gesunde Ernährung für Kinder zu gestalten, kann die Ernährungspyramide der Erwachsenen nicht 1 zu 1 auf die Kinder übertragen werden, aber Richtwerte für Kinder gibt es dennoch.
1. Stufe: Die Basis der Kinderpyramide sind ungesüßte Getränke. Optimal für Kinder sind 6 Portionen bestehend aus 200 bis 300 ml (ja nach Alter)
2. Stufe: Gemüse, Obst, Salat, vorgeschlagen werden 3 Portionen Obst, 2 Portionen Gemüse. Eine Portion Obst oder Gemüse kann auch als Smoothie oder Saft gereicht werden.
3. Stufe: 4 Portionen Brot, Getreide und Beilagen. Hier ist die Auswahl groß und das Kind kann wählen.
4. Stufe: 3 Portionen Fleisch, Wurst, Ei, Fisch, Milch und Milchprodukte. Hier immer auf kleine Portionen achten.
5. Stufe: Die Spitze der Pyramide bilden 2 Portionen Speisefett und eine Portion Süßigkeiten.
Das Maß für die Portionen sind immer die Kinderhände. Als kleinen zusätzlich Tipp zur Pyramide: Kinder können durchaus vegetarisch ernährt werden, eine rein vegane Ernährung ist der Entwicklung des Kindes jedoch nicht zuträglich, Kinder haben einen hohen Bedarf an Calcium für Knochenwachstum und die gesunde Ausbildung der Zähne.
Regel Nummer 2 – Trinken
Hier ein paar Faustregeln:
Da durch die Nahrung der Wasserverlust nicht ausgeglichen werden kann, benötigt ein Kleinkind einen Liter, ein Schulkind bereits bis zu 1,5 Litern zusätzliche Flüssigkeit pro Tag
Dem Kind sollten also im Laufe des Tages und zwischen den Mahlzeiten regelmäßig Getränke angeboten werden.
Geeignete Getränke sind:
• Stilles Wasser
• Mineralwasser
• Ungesüßte Früchte- oder Kräutertee
Süße Getränke, Obstsaft, oder Cola sind als Durstlöscher ungeeignet. Cola ist mit Koffein angereichert, das schadet dem kindlichen Organismus. Der hohe Zuckergehalt der Fruchtsäfte und Softdrinks ist ebenfalls für das Kind nicht gesund. Natürlich ist gegen gelegentliche Ausnahmen ist nichts einzuwenden, sie sollten aber Ausnahmen bleiben.
Regel Nummer 3 – Zwischenmahlzeiten
Kinder wollen wachsen und schnell groß werden. Ihr Leben besteht aus Wachsen, Lernen, Toben und Spielen. Für all diese Aktivitäten wird Energie in ausreichendem Maße benötigt. Kinder stehen nur kleine (ihrem Alter entsprechende) Energiespeicher zur Verfügung, die auch schnell wieder leer sind. Um zu verhindern, dass Kinder müde werden, benötigen sie mehrere kleine Mahlzeiten am Tag.
Hierbei ist das Frühstück die wichtigste Mahlzeit. Kinder haben lange geschlafen und in dieser Zeit gefastet. Durch das Frühstück wird das Fasten gebrochen. Das Frühstück sollte daher möglichst aus Vollkornflakes oder Müsli, Rosinen, Nüssen, frischem Obst und Milch bestehen. Allerdings kann auch Vollkornbrot mit Quark und Banane oder Kräuterquark gereicht werden.
Im Laufe des Tages können kleine Gaben von geschnittenem Obst wie Birnen- oder Apfelscheiben, Pflaumen oder Orangen, einem Glas Milch, Reiscracker oder Ei Häppchen den Energiespeicher wieder auffüllen.
Durch die regelmäßige Gabe von frischem Obst erhalten die Kinder nicht nur Vitamine und Mineralstoffe, sie werden auch mit Aroma-, Farb-, Duft und Ballaststoffen versorgt, die für eine gesunde Entwicklung zwingend erforderlich sind.
Regel Nummer 4 – Sparsam mit Salz und Zucker umgehen
Babys und Kleinkinder unter einem Jahr sollen keineswegs mehr als 1 Gramm Salz am Tag zu sich nehmen. Bis zum dritten Lebensjahr dürfen es dann 2 Gramm/Tag sein. Aber ganz weglassen kann man das Salz auch nicht. Es wird benötigt, um den Flüssigkeitshaushalt und den Blutdruck im Körper zu regulieren. Wird zu viel Salz aufgenommen, kann es der Erwachsene über die Niere ausscheiden.
Nieren von Babys und Kleinkindern können Salz noch nicht ausreichend kompensieren. Daher kann nur empfohlen werden, dass eine gesunde Ernährung für Kinder salzarm ist.
Einige Tipps, wie der Salzkonsum für die ganze Familie reduziert werden kann:
– Industriell verarbeitete Lebensmittel möglichst nicht nutzen
– Selbst kochen und statt mit Salz die Speisen mit Kräutern und Gewürzen abschmecken.
Die Frage, warum Salz nur sparsam in der gesunden Ernährung für Kinder angewandt werden soll ist haben wir beantwortet. Stellt sich nun die Frage warum Zucker nur begrenzt konsumiert werden sollte.
Bei dem Genuss von Zucker werden Glückshormone freigesetzt. Gleichzeitig steigt der Blutzuckerspiegel an. Die Hormone lagern jetzt den Zucker in die Zellen ab und der Blutzuckerspiegel sinkt. Ein Teufelskreis, der leicht zur Sucht werden kann.
Zur Verarbeitung des Zuckers werden Vitamin C, Vitamin B und Magnesium benötigt, die dem Körper entzogen werden, der dadurch weniger Kraft hat, z.B.Immunzellen aufzubauen. Durch regelmäßige Zuckerzufuhr werden krankmachende Darmkeime gefüttert und breiten sich aus. Der Teufelskreis wird noch erweitert. Da dem Körper wichtige Vitalstoffe entzogen worden sind, können freie Radikale Entzündungen verursachen. Diese Entzündungen können durch immer neu Zuckerzufuhr nicht abheilen, sie werden immer aufs Neue angefacht und Zivilisationskrankheiten entstehen.
Regel Nummer 5 – Milch oder Kindermilch
Kinder wachsen. Zum Aufbau von Knochen und Zähnen benötigen sie viel Kalzium. Aus diesem Grund sollten Kinder Milch trinken (je nach Alter1/4 bis ½ Liter). Bis das Kind 10 Jahre alt ist, sollte die Milch pasteurisiert sein.
In den täglichen Speiseplan sollten Käse, Butter, Dickmilch und Joghurt eingebaut werden.
Ernährungswissenschaftler sind zu der Erkenntnis gelangt, dass Kuhmilch sehr viel Eiweiß enthält. Eine eiweißhaltige Ernährung regt allerdings nicht nur das Längenwachstum, sondern auch die Bildung von Fettzellen an. Eltern, die ganz sicher gehen wollen, können auf Kindermilch als Alternativer zurückgreifen.
Kindermilch enthält Eisen, Jod, Kalzium und Vitamin D, diese sind für die geistige und körperlich Entwicklung von Kleinkindern von großer Bedeutung. Kindermilch ist eiweißarm und deshalb besser als Kuhmilch für die Ernährung des Kleinkindes geeignet.
Regel Nummer 6 – Obst und Gemüse
Zu einer gesunden Ernährung für Kinder gehören Obst und Gemüse.
Bei Obst, den wichtigsten Lieferanten für Ballaststoffe, Mineralien und Vitamine, sollte man sich für Sorten mit einem möglichst geringen Zuckergehalt entscheiden. Beeren werden von fast jedem Kind gerne gegessen. Aber auch Melonen und Apfel werden gerne genommen.
Die Vorliebe für Gemüse wird bereits bei den Breimahlzeiten des Babys entwickelt. Keiner, egal ob Kind oder Erwachsener mag jedes Gemüse. Wichtig ist es, herauszufinden, welches Gemüse gerne genommen wird. Ganz besonders wichtig aber ist es, dass Eltern mit gutem Beispiel vorangehen. Wenn Mama und Papa beim Fernsehen Chips naschen, wird das Kind das auch wollen. Stehen aber Möhren-, Gurken- oder Paprikastreifen mit einem Dip auf dem Tisch und werden gerne genascht, wird das Kind probieren und auch einen Zugang zum Gemüse finden.
Kinder lernen mit allen Sinnen. Auch das Gärtnern kann ein Weg sein. Mit kleineren Kindern können Sie zum Beispiel Kresse auf dem Fensterbrett züchten. Ist die Kresse reif, wird sich das Kind über ein Butterbrot mit der eigenen Kresse freuen und dabei die sanfte Schärfe der kleinen zarten Blättchen lieben lernen.
Regel Nummer 7 – Kochen mit Kindern
Die gesunde Ernährung für Kinder beginnt beim Zubereiten der Mahlzeit. Schon beizeiten sollte man beginnen, die Kinder in diesen Prozess einzubeziehen.
Es wird zum Abenteuer, wenn die Kinder gemeinsam mit den Eltern die Speisen zubereiten. Um Stress zu vermeiden sind klare Anweisungen und viel Geduld gefragt.
Ein Beispiel: Sie bereiten mit den Kindern gemeinsam eine Pizza zu. Kinder lernen die unterschiedliche Textur des Teiges kennen. Sie können den Teig beim Kneten ertasten. Ist er ausgerollt, wird er gemeinsam belegt. Dabei kann das Kind sein Stück mit den Zutaten belegen, die es am liebsten mag.
Während die Pizza im Ofen zur Vollendung kommt, wird gemeinsam der Tisch gedeckt. Kinder helfen gerne und sind dabei sehr kreativ.
Die gemeinsame Mahlzeit rundet das Kocherlebnis der Familie ab. Der Zusammenhalt wird gestärkt und wirkt sich positiv auf die soziale Entwicklung des Kindes aus.
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