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Die Bezeichnung Hashimoto-Thyreoiditis steht für eine autoimmune, chronisch verlaufende Schilddrüsenentzündung. Benannt wurde die Erkrankung nach dem japanischen Mediziner Hakaru Hashimoto (1881 – 1934), der die Entzündungsprozesse beschrieben hatte. Thyreoiditis steht hierbei für eine Entzündung.

Die Diagnose von Hashimoto

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In Verlauf der Schilddrüsenentzündung greifen expandierende sogenannte T-Lymphozyten infolge fehlgeleiteter Immunprozesse sowohl die Substanz des Gewebes als auch die Funktion des Schilddrüsengewebes an. Es kommt zu einer Unterfunktion der Schilddrüse, die Hormonproduktion wird signifikant eingeschränkt. Diesen Symptomen kann nach ärztlicher Diagnose mit Hormon-Medikamenten entgegengewirkt werden. Bei beinahe allen körperlichen Prozessen spielt die Schilddrüse eine besonders wichtige Rolle. Sie steuert den Hormonhaushalt, die Geschwindigkeit des Stoffwechsels und sie reguliert die Körpertemperatur.

Symptome

Wenn die Schilddrüse an Hashimoto-Thyreoiditis erkrankt, wie es auch durch ein medizinisches Ultraschallgerät sichtbar wird, können also zahlreiche körperliche Abläufe aus dem Lot kommen. In der Folge bilden sich die unterschiedlichsten Symptome heraus wie trockene Hautpartien, Haarausfall, Verstopfung, Übergewicht, Kälteempfindlichkeit, depressive Verstimmungen, Müdigkeit, Hitzewallungen und andere. Oft kommt es dann vor, dass Erkrankte große Schwierigkeiten bei der Bewältigung ihres Alltags haben.

Ernährung anpassen

Weil die richtige Ernährung bei Hashimoto enorme Einflüsse auf den individuellen Entzündungsverlauf hat, haben sich verschiedene Ernährungsformen als vorteilhaft herausgestellt. Zudem gibt es viele Erfahrungsberichte von Betroffenen, denen es dank einer angepassten Ernährung in Verbindung mit ganzheitlichen Maßnahmen gelang, Hashimoto signifikant einzuschränken. Die Annahme, Hashimoto wäre regelrecht unheilbar und mit einer lebenslangen Hormontherapie verbunden, stellt sich demnach als unbegründet heraus.

Darauf sollten Sie bei der Ernährung achten

Eine allgemeingültige Ernährungsform gibt es nicht. Vielmehr gilt es, die individuell passende Ernährungsform herauszufinden. Während bei einigen Betroffenen generell Getreide als Ernährungsbestandteil zur Erkrankung beiträgt, sind es bei anderen Gluten oder Milchprotein, Kohlenhydrate mit hohem glykämischen Index oder auch diverse Vitalstoffdefizite durch zu geringe Anteile an Gemüse und Obst in der individuellen Ernährung. Bei anderen Betroffenen sind die negativen Einflüsse in ihrer Gesamtheit von Bedeutung.

Fachlichen Rat einholen

Demnach muss die passende Ernährungsform gemeinsam mit dem Arzt, dem Heilpraktiker oder einem versierten Ernährungsberater gefunden werden. Denn es kommt auf die umfängliche Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse und der Unverträglichkeiten an.
Ernährungsvarianten sind:

  • Ernährung ohne Gluten, Getreide sowie ohne Zucker und Milch
  • Ernährung durch Lebensmittel mit niedrigem glykämischen Index (Glyx-Diät)
  • Paleo-Ernährung, abgestimmt auf Autoimmunerkrankungen

Im Konsens mit den Fachmedizinern und Ernährungsberatern können diese Ernährungsformen auch in Kombinationen getestet werden. Wichtig ist die vollwertige Ausgestaltung des individuellen Speisezettels. Gemüse und Obst sollen nicht fehlen.

Glutenfreie Ernährungsform

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Gluten wird beschrieben als Protein-Mixtur im Mehl von Getreide. Sie macht jeden Teig erst knetbar und verklebbar (lat. glutinum/gluten = Leim). Daher kommt auch die landläufig verwendete Benennung “Klebereiweiß”. Beim Anteigen macht Gluten den Teig quellfähig und sorgt dafür, dass keine Gase der Backtriebmittel aus der jeweiligen plastisch-zähen Teigmasse entweichen können.

Wie wirkt Gluten bei Hashimoto?

Das Eiweiß Gluten ist allerdings ein regelrechtes Angstwort bei so manchem Hashimoto-Erkrankten, dem damit versagt ist, gängige Getreidesorten oder deren Endprodukte zu verspeisen, um die Genesung nicht zu gefährden. Vielmehr können andere Gruppen von Lebensmitteln wie Reis, Mais und Hirse und die Pseudogetreide Buchweizen, Amaranth und Quinoa gegessen werden.

Untersuchungen bestätigten den guten Erfolg einer glutenfreien Ernährung bei der Bekämpfung diverser Hashimoto-Symptome. Manchmal verursachen auch lediglich die Weizen-Anteile in der Nahrung Probleme. Individuelle Tests können eine uneingeschränkte Verträglichkeit anderer glutenhaltiger Getreide wie beispielsweise Roggen, Dinkel und Hafer ergeben.

Getreidefreie Ernährung

Manche Betroffene tolerieren am besten eine rigoros getreidefreie Ernährung, auch ohne glutenfreies und Pseudogetreide. Aber zuweilen sorgt lediglich ein Übermaß an Getreideanteilen in der alltäglichen Nahrung für Probleme und kleinere Mengen Pseudogetreide werden vertragen. Gerade in der glutenfreien Ernährung wird zu viel glutenfreies Brot und anderes Gebäck, Reis und glutenfreie Pasta, Quinoa und Polenta konsumiert und die erforderlichen Anteile an Gemüse und Obst werden vernachlässigt.
Verschiedene Spurenelemente und dabei besonders Selen sind wichtig für Hashimoto-Betroffene, weil das Spurenelement die Beschwerden verringern kann. Der durchschnittliche Bedarf an Selen liegt bei 200 µg. Getreide gilt als eloquente Selenquelle, bei Getreide-Intoleranzen sollte daher auf selenreiche Nahrungsergänzungsmittel zurückgegriffen werden.

Ernährung ohne Zucker

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Weil Zucker enorme Auswirkungen auf den Gesundheitszustand hat, ist eine zuckerfreie Ernährung besonders wirkungsvoll und alle Hashimoto-Therapeuten warnen vor den Auswirkungen der Schwankungen des Blutzuckers. Der Zucker kann Hashimoto-Auswirkungen negativ befeuern und den Stillstand der Autoimmunerkrankung letztendlich verhindern.

Zuckerkonsum führt zunächst zu Blutzuckerschwankungen, die körpereigene Entzündungsneigungen verstärken. Zudem wird die individuelle Darmflora gestört, neben dem sogenannten Leaky Gut Syndrom, also einer Störung der Schutzfunktion, kommt es zu weiteren entzündlichen Vorgängen an der Schleimhaut des Darms. Mit steigendem Blutzuckerlevel steigt auch der Insulinspiegel, langfristig können sich Insulinresistenzen ergeben. Diese Spitzenwerte erhöhen die Antikörperwerte und forcieren ihrerseits die allmähliche Destruktion der Schilddrüse.

Die Paleo-Ernährung

Der Begriff “Paleo” steht hier für die Altsteinzeit. Entsprechend beruht die Paleo-Ernährung auf der Idee, sich so zu ernähren wie die Menschen im Paläolithikum, also möglichst naturbelassen, unverarbeitet und ohne Getreide, Hülsenfrüchte und Milchprodukte. Denn es wurden weder Kühe gehalten noch wurde Getreide kultiviert. Samen und Nüsse gab es nur in den Herbstmonaten und Hülsenfrüchte wurden lediglich in Kleinstmengen gegessen und dabei vermutlich meist noch unreif. Außerdem fehlen isolierte pflanzliche Fette und Öle.
Folglich legt ein Hauptgewicht in dieser Ernährungsform auf fettarmem Fleisch.

Das sind Paleo-Lebensmittel

Mageres Fleisch wird als nicht entzündungsfördernd eingestuft. Dazu kommen fetter Fisch und viel Gemüse. Obwohl es in dieser Steinzeitphase wohl nicht bekannt war, kommt dazu auch Obst auf den insgesamt doch eingeschränkten Speiseplan. Anhänger der Paleo-Ernährungsform meiden zusätzlich alle Lebensmittel, die auch in geringem Maße Entzündungen fördern – so wird auf Eier und diverse Nachtschattengewächse wie Paprika, Tomaten und Auberginen verzichtet.

Aufgrund des erhöhte Gemüsekonsums und der Vermeidung von Weissmehl, Zucker sowie von verarbeiteten Produkten ergeben sich Erfolge bei Menschen mit Hashimoto-Thyreoiditis, die auf eine Paleo-Ernährung zurückzuführen sind.
Allerdings sollen die Tierschutz- und Umweltauswirkungen kritisch gewürdigt werden.

Die Glyx-Diät bei Hashimoto

Neben dem Zucker in seiner Reinform schadet er dem Organismus auch als Bestandteil von Süßwaren und Gebäck sowie zahlreicher Lebensmittel, die den Blutzuckerspiegel ansteigen und schwanken lassen. Demnach ist die Glyx-Diät als Vollwerternährung aus vitalstoffreichen und frischen Lebensmitteln besonders bei Hashimoto empfehlenswert.

Glyx ist Synonym für den glykämischen Index (GI). Er gibt an, wie stark ein Lebensmittel den Blutzuckerspiegel zu beeinflussen vermag. Hohe Werte mit negativen Auswirkungen haben beispielsweise Weißbrot, Gebäck und andere Weißmehlerzeugnisse sowie Graupen, Grieß, Zwieback, weißer Reis und Popcorn.

Ernährung ohne Milch

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Viele Menschen vertragen keine Milch: Einerseits können bei Lactoseintoleranzen Verdauungsbeschwerden und andererseits bei Autoimmunerkrankungen entzündliche Wirkungen auftreten. Auslöser sind Milchproteine, die das Immunsystem in Gang setzen und gleichzeitig verschiedene Autoimmunprozesse forcieren.

So lohnen sich für Menschen mit Hashimoto konsequente Tests, sich einige Wochen oder Monate milchfrei zu ernähren. In der Folge verschwinden oft auch chronische Atemwegs- und Gelenkschmerzen oder Kopfschmerzen.

Diese Lebensmittel eignen sich

Als Fazit empfiehlt sich die Berücksichtigung verschiedener Hinweise auf die geeigneten Lebensmittel für die richtige Ernährung bei Hashimoto:

  • Gemüse, Obst und Salate sind Grundnahrungsmittel.
  • Nüsse, Avocados, Saaten, wenig Butter sowie Rapsöl, Olivenöl, Hanföl, Walnussöl und Leinöl, das unter Ausschluss von Sauerstoff, Licht und Hitze hergestellt wurde sind Lieferanten gesunder Omega-3-Fettsäuren.
  • Hülsenfrüchte, Tofu, Nüsse und andere fettarme Proteinquellen sind empfehlenswert.
  • Pseudogetreide und Vollkorn sind reich an Ballaststoffen und Eiweißen.
  • Kräuter wie Majoran, Petersilie und Oregano wirken entzündungshemmend.
  • Neben Wasser sind verdünnte Gemüsesäfte und Kräutertees ideale Getränke.

Die genannten Ernährungsformen bei Hashimoto lassen sich noch weiter ergänzen. Ziel ist es jedenfalls, die individuell passende richtige Ernährung bei Hashimoto zu finden. Genaue Einschätzungen werden dabei in den meisten Fällen erst durch mehrere Wochen andauernde Tests möglich.